
Zucchinibauer Johan Tielen
Tielen Groenten B.V. ist ein echtes Familienunternehmen. Es wurde vor dem Krieg von Johan Thielens Großvater als Mischbetrieb für Rinderzucht und Gemüseanbau gegründet. Später übernahmen Johans Eltern den Betrieb und so wuchs Johan auf dem Bauernhof auf. Er war stets auf dem Land unterwegs und wollte einmal in die Fußstapfen seiner Eltern treten. Dazu besuchte er die Fachhochschule im niederländischen Den Bosch und stieg anschließend ins elterliche Unternehmen ein. Nach dem Tod seines Vaters setzte Johan die Arbeit auf dem Hof gemeinsam mit seiner Mutter fort und legte den Schwerpunkt fortan auf den Gartenbau. Seit 2006 befindet sich das Unternehmen an einem neuen Standort im Dorf America, wo bessere Expansionsmöglichkeiten bestehen.
Was gefällt Ihnen an der Zucchini am besten?
„Die Zucchini wird in den Niederlanden in relativ kleinem Umfang angebaut. Sie bevorzugt warme Temperaturen und verträgt feuchtes Wetter nur schlecht. Unser Betrieb erfreut sich damit im Norden der Provinz Limburg einer sehr guten Lage. Hier ist es häufig ein paar Grad wärmer als an der Küste und wir haben leichten Sandboden, der das Regenwasser schnell versickern lässt. Das Schönste am Zucchinianbau finde ich, dass man der Natur im Bestäubungsprozess ein Stück näherkommt. Außerdem gibt eine Zucchini einem immer das zurück, was man hineinsteckt. Wenn ich meine Pflanzen also hege und pflege, habe ich länger Freude daran und kann schöne Früchte ernten.“
Wie essen Sie Zucchini am liebsten?
„Wir verwenden die eigenen Zucchini in sehr vielen Gerichten, wobei die Zucchinisuppe auf unserer Beliebtheitsskala eindeutig Platz eins belegt. Sie wird aus drei Zucchini, einer großen Zwiebel, einer (Winter-)Möhre, Knoblauch, Currypulver, Kräutern der Provence, Hühnerbrühe sowie Pfeffer und Salz zubereitet. Allerdings kann man diese Zutaten natürlich nach Lust und Laune variieren. So können etwa Tomaten, Paprika, gebratene Speckwürfel oder Lachs hinzugefügt werden. Ein weiteres Highlight sind gegrillte Zucchini. Einfach in große Scheiben schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und auf den Rost legen. Andere Lieblingsgerichte sind gefüllte Zucchini, süßsaure Zucchini oder Nudelsauce mit Zucchini. Etwas unbekannter, dafür aber nicht weniger schmackhaft ist der Zucchinikuchen. Wenn der zu Hause gebacken wird, ist er immer in Windeseile aufgegessen.“
Was sind Ihre Herausforderungen im Anbau?
„Die Zucchini ist eine sehr empfindliche Frucht. Sie benötigt viel Wärme und Wasser, aber auch wieder nicht zu viel. Zucchini wachsen unter den richtigen Bedingungen sehr schnell und müssen daher täglich geerntet werden. Von Juni bis Mitte Oktober ernten wir sieben Tage die Woche, bei extremer Hitze sogar zweimal täglich. Die Zucchini verträgt weder Hagel noch extremen Wind. Unsere größte Herausforderung ist es, jedem Kunden genau das zu liefern, was er möchte. Jeder hat eigene Ansprüche in Sachen Größe, Gewicht oder Verpackung.“
Welchen Tipp haben Sie als professioneller Landwirt für unsere Hobbygärtner?
„Sorgen Sie gut für Ihre Pflanze, dann sorgt sie auch gut für Sie. Lassen Sie Zucchini nicht zu groß werden. Wenn Sie zum richtigen Zeitpunkt ernten, steckt die Pflanze ihre Energie in das Wachstum neuer Früchte.“
Wie frisch kochen Sie zu Hause?
„Zu Hause essen wir eigentlich immer mit frischem Gemüse. Dabei versuchen wir, weitestgehend saisonal zu kochen und Produkte aus den Niederlanden oder der Region zu verwenden. Inspirieren lassen wir uns von der Natur, von Familie und Freunden, und schlagen ab und zu auch mal ein Kochbuch auf.“
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