Im Gespräch mit Till Neatby, dem Gründer von Marley Spoon

Marley Spoon liefert spannende Rezepte mit köstlichen, saisonalen Produkten. Da alle Zutaten exakt portioniert sind, lässt sich jedes Rezept zu Hause ganz leicht zubereiten. Till Neatby gründete Marley Spoon im Jahr 2014 gemeinsam mit Fabian Siegel. Dieser frische Lieferservice ist inzwischen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, den USA und Australien verfügbar. Till Neatby ist nicht nur Mitbegründer, sondern auch Verantwortlicher für Lebensmittelsicherheit & Qualitätsgarantie. Mein Küchengarten hat sich mit Till über das Frischekonzept unterhalten.


Was macht Marley Spoon genau?

„Marley Spoon dereguliert die Supermarktindustrie und hilft gleichzeitig Millionen Menschen, besser zu kochen und zu leben, indem die Lebensmittelverschwendung radikal reduziert wird. Das Produkt ist für 2 oder für 3-4 Personen verfügbar. Kunden wählen ihre Rezepte aus einem wöchentlich wechselnden Menü. Die Rezepte werden mit frischen, hochwertigen Zutaten geliefert, die von verlässlichen, deutschen Produzenten und Lieferanten stammen. Außerdem bieten wir ein flexibles Abonnement, damit Kunden die Bestellungen an ihren Lebensrhythmus anpassen können.“


In den Monaten Juni, Juli und August 2017 habt ihr die Kampagne „Eat Green Challenge“ durchgeführt. Worum ging es dabei genau? Und wie bist du auf diese Idee gekommen?

„Mit der ‚Eat Green Challenge‘ wollten wir die Menschen für die Folgen des Fleischkonsums sensibilisieren, gerade während der Grillsaison. Der Ausstoß von Treibhausgasen bildet eine große Belastung für die Umwelt. Laut Umweltbundesamt stammten im Jahr 2015 76,8 % der von der deutschen Landwirtschaft verursachten Methan-Emissionen aus der Viehhaltung.

Marley-Spoon-Kunden, die an der ‚Eat Green Challenge‘ teilnahmen, haben ein Fleischgericht durch ein ‚Eat Green‘-Gericht ersetzt. Der Verzicht auf Fleisch hat positive Auswirkungen auf das Klima. Viele Menschen zeigten sich interessiert: Tausende Kunden wählten statt eines Fleischgerichts ein ‚Eat Green‘-Gericht. Zur Erläuterung: Ein Grillabend mit sechs Steaks entspricht dem Ausstoß von 18 kg CO2 bzw. einer Autofahrt von 120 km! Für jedes ‚Eat Green’-Gericht spendet Marley Spoon € 0,10 an einen guten Zweck.”


Gibt es zu jeder „Eat Green“-Box auch ein Rezept?

„Jeder Kunde erhält einen Ausdruck des Rezepts in seiner Box, aber die Kochanleitung findet man auch im Internet oder in der App. Obwohl die ‚Eat Green Challenge‘ inzwischen beendet wurde, ermutigen wir die Menschen nach wie vor, sich für eine vegetarische Variante zu entscheiden. Marley Spoon bietet vier vegetarische Gerichte pro Woche, etwa buntes Ofengemüse mit lauwarmem Bulgursalat und Feta oder einen marokkanischen Kürbistopf.


Wie trägt Marley Spoon darüber hinaus zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Planeten bei?

„Unsere Verpackungen werden permanent verbessert, damit unsere Produkte stets optimal geschützt sind. Außerdem möchten wir, dass unsere Verpackungen einen kleinen CO2-Fußabdruck haben, und in unseren Büros nutzen wir nachhaltige Energie. Wir beschäftigen bei Marley Spoon sogar einen ‚Head of sustainability“


Wie sieht für dich eine perfekt gefüllte Box aus?

„Ich selbst koche zu Hause eigentlich nie mit Fleisch. Ein gutes Stück Fleisch von Zeit zu Zeit schmeckt mir zwar sehr gut, aber meine Frau ist Pescetarierin. Pescetarier verzichten auf Fleisch und Geflügel, essen aber andere tierische Erzeugnisse wie Eier und Milchprodukte oder auch Fisch. Deswegen kommt bei uns immer Fisch- oder Gemüse auf den Tisch. Die lateinamerikanische Küche mag ich sehr, aber ich esse auch gerne italienische und französische Gerichte. Ich möchte wissen, wo meine Zutaten herkommen und unter der Woche nicht zu viel Zeit am Herd verbringen müssen.“


Bereitest du selbst auch jeden Tag eine Marley-Spoon-Box zu?

„Ja, ich komme nicht mehr ohne aus; es macht das Leben so viel einfacher. Gerade jetzt, wo ich zwei Töchter habe, mit denen ich möglichst viel Zeit verbringen möchte. Es ist sehr praktisch, dass ich unter der Woche nicht mehr über die Einkäufe nachdenken muss. Trotzdem kann ich meiner Familie eine gesunde Mahlzeit kochen, was mir sehr wichtig ist. Und meine drei Jahre alte Tochter hilft mir gerne dabei!“


Was würdest du unseren Lesern empfehlen, damit auch sie nachhaltiger leben können?

„Macht euch bewusst, wie viel Fleisch ihr esst und denkt auch über Lebensmittelverschwendung nach. Ein Drittel aller Lebensmittel, die im Supermarkt gekauft werden, landet im Müll. Marley Spoon möchte dieser Verschwendung ein Ende bereiten. Wir bestellen unsere Produkte täglich auf der Grundlage der aktuellen Nachfrage, damit nichts weggeworfen werden muss. Unseren ‚Qualitäts-‘Vorrat geben wir weiter an die Tafel. Auch unsere Kunden verschwenden nichts, da alle Zutaten in den benötigten Mengen geliefert werden.“


Hast du ein Lieblingsgemüse und eine Lieblingszubereitung?

„Ich würde sagen Artischocken. Eine einfache Vinaigrette und hausgemachte Mayonnaise mit Tomaten und Knoblauch zum Dippen, hmm. Ich mag auch die Schlichtheit eines Linsensalats. Mein Tipp: Immer einen Vorrat Linsen im Haus haben und diese kombinieren mit Gemüse und Kräuter, die man gerade zur Hand hat, oder noch besser: frisch aus dem Garten holt!“


Baust du zu Hause auch Obst, Gemüse oder Kräuter an?

„Da ich nur einen Balkon habe, ist das nicht so einfach. Frische Kräuter sind für mich allerdings ein Muss und ich versuche im Frühling, Salat und Tomaten zu pflanzen. Aber ehrlich gesagt mache ich das nur, um meinen Töchtern zu zeigen, dass Lebensmittel nicht im Supermarktregal wachsen.“


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